Um eine familiengerechte bzw. seniorengeeignete Radtour für den Frühsommer anbieten zu können, machten sich die beiden Vorstände der Tennisabteilung, Joachim und Wolfgang am 30. April zum„Vorfahren“ auf die Socken. Am vereinbarten Punkt an der Wilhelmsbrücke, traf der Joachim, an beiden Armen blutend, auf den verdutzt blickenden Wolfgang. „ I ben beim uffschdeiga über`s Rad na ghagelt – do war aber d`Kette dra schuld“. Diese etwas seltsame Erklärung schien kaum geeignet, die Tour nicht durch zu führen und so strabelte man, eine Blutspur zu hinterlassend, zum Bahnhof.
Der Regio setzte sie dann in Kirchheim ab und bei schönstem Sonnenschein, blutgestillt, führte der Weg durch das romantische Stadttor hinaus Richtung Brackenheim.
Der hohe Blutverlust hatte Joachim so geschwächt, daß er jetzt was essen mußte. „ Woisch, i han heut morga net viel gessa, sonschd isch mers zlang bis obends.“ Eine Metzgerei bot frische Weißwürste an, allerdings nur kalt, aber mit entsprechender Leidensmiene- siehe Joachim!- bot
die Metzgerin umgehend an, dieselben warm zu machen.“ Sie kennat sich draußa nahocka, mir
brengets na!“ So wars dann auch. Die frischen Würste mit kaltem Bier und Brezeln liessen auch wieder Farbe in Joachims Gesicht zurückkehren und so gestärkt, nahmen sie das Ziel Nordheim in
Angriff. Zufälligerweise radelten sie dort an der Weingenossenschaft vorbei, das heißt, natürlich
fuhren sie nicht vorbei. Der Absicht, nur trockenen Lemberger zu verkosten, wurden sie auch ge-
recht, konnte doch keiner damit rechnen, daß solche Landwinzer gleich 10 Lembergersorten im
Programm haben. Nach der Probe wurde Joachim über die Kette geholfen und strassenabwärts sollte es nach Lauffen zurück gehen. Sollte! Ohne jegliche Vorwarnung lockte plötzlich nach
wenigen Metern das „ Willy“ Schild mit dem Untertitel „ Weinproben jederzeit“. Die exzellent
funktionierenden Bremsen an beiden Rädern, ließen einen eleganten Einkehrschwung zu.
Zum großen Glück boten die Willys nur die Hälfte Lembis auf der Liste an, was dann jedoch mit
entsprechendem „ Querprobieren“ mehr als ausgeglichen wurde.
Die gut dimensionierten Radwege konnten nun in ihrer gesamten Breite genutzt werden, sodaß
ohne jeglichen, schwereren Zwischenfall der Zielbahnhof Kirchheim erreicht wurde. Als die
beiden in Stuttgart dann wieder aufwachten, wurde spontan der Entschluß, dieser Tour im Klösterle
mit einem Viertele einen würdigen Abschluß zu verleihen, umgesetzt.
Fazit:
Das Streckenprofil zeigt überwiegend flache Abschnitte mit wenigen, kleineren Steigungen und
umfasst ca. 35 km auf gut zu befahrenden Radwegen. Anbindung durch Regio im Halbstundentakt und einer 3-Zonenkarte der VVS.
Wer lustig ist, in grösserer Gruppe diese Tour ( natürlich nicht mit diesen Begleitumständen)
zu wiederholen, möchte sich bei Joachim und/oder Wolfgang melden. Ein Wunschtermin läßt
sich bestimmt finden.